Die Florfliege und ihre Larve: der Blattlauslöwe
Florfliegen sind Insekten und zählen zu den Nützlingen im Garten. Weltweit sind etwa 2000 Arten bekannt. In Europa kommen 70 Arten vor, in Deutschland 30. Man sieht sie nicht so oft, da sie dämmerungsaktiv sind. Tagsüber verstecken sie sich. Die Larven der Florfliegen ernähren sich von Blattläusen. Ausgewachsene Insekten ernähren sich von Pollen und Nektar.
Inhaltsverzeichnis:
- Das Ei der Florfliege
- Die Larve: Der Blattlauslöwe
- Die Puppe der Florfliege und ihr Kokon
- Die Florfliege
- Wie überwintert die Florfliege?
Das Ei der Florfliege
Die Florfliege legt ihre Eier in der Dämmerung ab. Dazu sucht sie die Nähe zu Blattläusen, dem Futter der Larven. Sie bildet einen etwa 1cm langen Stiel, an dessen Ende das Ei klebt. Das schützt das Ei vor Feinden, wie den Ameisen. Die Eier können einzeln oder auch in Gruppen zusammenstehen. Eine einzelne Florfliege legt je nach Art 100 bis 900 Eier ab. Nach 3 bis 10 Tagen (je nach Temperatur) schlüpfen die Larven.
Die Larve: Der Blattlauslöwe
Direkt nach dem Schlüpfen bleibt die Larve noch auf ihrem Ei sitzen. Dort häutet sie sich, bevor sie herunter klettert und sich auf die Suche nach Beutetieren macht. Die Larve läuft so lange umher, bis ihre Greifwerkzeuge eine Blattlaus berühren. Dann greift sie mit ihren großen Greifwerkzeugen zu und injiziert ein Verdauungssekret. Dieses löst die Laus innerhalb kurzer Zeit innerlich auf. Daraufhin wird die Laus ausgesaugt. Die Larve der Florliege wird auch "Blattlauslöwe" genannt, sie kann bis zu 100 Blattläuse täglich vertilgen. Florfliegen-Larven fressen auch Milben, Schildläuse und andere kleine Insekten und ihre Larven.
Die Larve häutet sich dreimal bevor sie sich verpuppt.
Manche Larven tarnen sich, indem sie leere Blattlaushüllen an ihrem Hinterleib befestigen und mit sich herumtragen.
Hier siehst du, wie eine Florfliegenlarve frisst:
Die Puppe der Florfliege und ihr Kokon
Nach 1-3 Wochen sind die Larven bereit sich zu verpuppen. Dazu spinnt die Larve einen Kokon, in dessen Innerem sie sich verpuppt. Zum Schlüpfen verlässt die verpuppte Larve erst den Kokon und schlüpft dann aus ihrer Puppenhülle.
Die Florfliege
Die unterschiedlichen Arten der Florfliegen sehen sich alle sehr ähnlich, sie unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer Farbe und der Länge ihrer Körperteile.
Der Name kommt von der florartigen Struktur auf ihren Netzflügeln.
Die Florfliegen sind dämmerungsaktiv. Tagsüber verstecken sie sich, meist an den Unterseiten von Blättern.
Forscher haben beobachtet, dass Florfliegen auf Ultraschall reagieren. Menschen können Ultraschall nicht hören, aber für viele Tiere ist er sehr wichtig. Fledermäuse nutzen Ultraschall bei der Orientierung und der Jagd. Nimmt eine Florfliege Ultraschall wahr, lässt sie sich sofort zu Boden fallen. Die Forscher vermuten, dass sie sich so vor Fledermäusen schützen.
Mit einem speziellen Florfliegenkasten kann man den Insekten im eigenen Garten einen geeigneten Unterschlupf bieten. Ein solcher Kasten muss eine Größe von 30x30x30cm haben und sollte rot angestrichen sein, da Florfliegen die Farbe rot anziehend finden.
Wie überwintert die Florfliege?
Fast alle Arten der Florfliege überwintern in ihrem Kokon. Nur die Gemeine Florfliege überwintert als ausgewachsenes Insekt (Imago). Unterschlupf sucht sie in trockenen Räumen, unter Rinde, Garagen, etc. Dort fällt sie in eine Winterstarre. Während ihrer Winterstarre nimmt die ansonsten hellgrüne Florfliege eine bräunliche Färbung an.
Zuletzt geändert am: 8.5.2023
Text, Fotos, Bilder: Katrin Reinheimer, 22.9.2022