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Die Libelle - Entwicklung und Leben

Libellen gehören zu den Insekten. Sie sind sehr auffällig, du hast bestimmt schon welche gesehen. Es sind mehr als 6000 Arten weltweit bekannt, in Mitteleuropa gibt es etwa 85 verschiedene Arten von Libellen. Sie gehören zu den geschützten Arten, manche gelten als gefährdet. Man sieht Libellen vor allem zwischen April und August in der Nähe von Teichen, Flüssen oder Seen. Dort paaren sie sich, die Larven entwickeln sich im Wasser. Die Libellen und ihre Larven leben räuberisch, sie fressen andere Insekten und ihre Larven, sind also für uns sehr nützlich. Gleichzeitig sind sie für uns Menschen auch absolut ungefährlich.

Inhaltsverzeichnis:

Bilder von Libellen

Hier zeige ich dir ein paar Bilder unterschiedlicher Libellen:

Frühe Adonislibelle
Frühe Adonislibelle
Große Pechlibelle
Große Pechlibelle
Große Pechlibelle von oben
Große Pechlibelle von oben
Nicht näher bestimmte Libelle
Nicht näher bestimmte Libelle
Gebänderte Prachtlibelle
Gebänderte Prachtlibelle
Blaugrüne Mosaikjungfer
Blaugrüne Mosaikjungfer
Großer Blaupfeil
Großer Blaupfeil

Über die Libellen

Libellen sind sehr faszinierende Insekten. Es gibt sie seit 350 Millionen Jahren, damit zählen sie zu den ältesten noch lebenden Tierarten. Zum Vergleich: Die Dinosaurier lebten in der Zeit vor 235 Millionen bis 66 Millionen Jahren, Libellen sind also noch einmal mindestens 100 Millionen Jahre älter. Sie erreichten damals Spannweiten (Flügelspitze bis Flügelspitze) von 70cm, heutige große Arten erreichen knapp 20cm.

Wovon ernähren sich Libellen? Larven und ausgewachsene Libellen sind Fleischfresser, sie ernähren sich von anderen Insekten. Das können Mücken, Fliegen, aber auch andere Libellenarten sein.

Paarung der Libellen und Eiablage

Das Paarungsverhalten der Libellen ist einzigartig. Es gibt keine andere Insekten- oder andere Tierart, die sich auf diese Weise paart.

Die Hinterleibsanhänge (siehe weiter unten) sind bei männlichen Libellen wie Zangen augebildet. Damit greift das Männchen das Weibchen am Kopf und hält es fest. Die Geschlechtsorgane der männlichen Libelle befinden sich am Anfang des Hinterleibs, beim Weibchen am Ende. Das Weibchen muss seinen Hinterleib also so weit nach vorne biegen, dass es das Männchen dort berühren kann. Es entsteht das sogenannte Paarungsrad.

Das Männchen der frühen Adonislibelle hält ein Weibchen mit seinem Hinterleibsanhang am Kopf fest.
Das Männchen der frühen Adonislibelle hält ein Weibchen mit seinem Hinterleibsanhang am Kopf fest.

Nach der Paarung werfen die Weibchen mancher Libellenarten ihre Eier über einem sauberen Gewässer ab, andere bohren dazu kleine Löcher in schwimmendes Holz oder Schilf. Die Eier vieler Arten überwintern dort und schlüpfen erst im nächsten Jahr.

Die libellenlarve

Im Frühjahrt schlüpft die Larve und entwicklet sich im Wasser. Die Entwicklungszeit ist sehr unterschiedlich. Je nach Art reicht sie von wenigen Wochen bis zu 7 Jahren. Die Larve ernährt sich in der Zeit von anderen Insektenlarven oder auch kleinen Fischen.

Eine Libellenlarve zwischen den Wurzeln einer Wasserpflanze. Vorne ist eine Larvenhülle.
Eine Libellenlarve zwischen den Wurzeln einer Wasserpflanze. Vorne ist eine leere Larvenhülle sichtbar.
Libellenlarve
Libellenlarve

Libellen machen eine unvollkommende Metamorphose durch. Dabei ähneln die Larven schon sehr stark den ausgewachsenen Tieren. Mit jeder Häutung ähneln sie ihm mehr und mehr.

Nach 8 bis 14 Häutungen häutet sich die Larve das letzte Mal zu einer ausgewachsenen Libelle. Dazu klettert sie meistens an einem Halm oder ähnlichem hoch. Manche Arten direkt am Wasser, andere legen wohl auch größere Strecken zurück. Während des letzten Häutung stellt die Libelle ihre Atmung von Wasser- auf Luftatmung um. Nach etwa 15 Minuten schlüpft die Libelle. Es braucht dann noch ein paar Stunden, bis die Libelle ihre Form und Farbe angenommen und ihre Flügel aufgepumpt hat.

Auf den Fotos siehst du eine leere Larvenhaut, die man wissenschaftlich Exuvie nennt. Die Hülle bricht am Rücken auf und die Libelle zwängt sich dann durch das Loch.

Letzte Larvenhaut einer Libelle. Erkennbar ist das Schlupfloch im Rücken.
Letzte Larvenhaut einer Libelle. Erkennbar ist das Schlupfloch im Rücken.
Letzte Larvenhaut einer Libelle von der Seite.
Letzte Larvenhaut einer Libelle von der Seite.

Die Libelle

Die meiste Zeit ihres Lebens verbringt die Libelle als Larve in einem Gewässer. In ihrer kurzen Flugphase ist sie dennoch ein schneller und wendiger Jäger, der seine Beute im Flug fängt. Sie ernährt sich von Fliegen, Mücken, Faltern und auch von anderen Libellenarten.

Die meisten Libellenarten überwintern als Ei oder Larve. Es gibt Winterlibellen, die auch im Winter als ausgewachsene Tiere anzutreffen sind.

Der Körperbau der Libelle.

Der Körper der Libelle besteht wie bei allen Insekten aus drei Teilen: Kopf, Brust und Hinterleib.

Auffällig am Kopf der Libelle sind besonders ihre sehr großen weit auseinanderstehenden Facettenaugen. Diese bestehen jeweils aus bis zu 30000 Einzelaugen. Zusätzlich besitzen Libellen wie andere Insekten drei Punktaugen auf dem Kopf mit denen sie hell und dunkel unterscheiden können. Vorne am Kopf befinden sich zwei Fühler. Mit ihnen sammelt die Libelle Informationen über Luftströmung und Fluggeschwindigkeit. An der Unterseite des Kopfes besitzt die Libelle kräftige Mundwerkzeuge.

Der Kopf einer weiblichen Mosaikjungfer.
Der Kopf einer weiblichen Mosaikjungfer.

An der Brust befinden sich die 6 Beine, jeweils 3 an einer Seite. Am Ende der Beine befinden sich Klauen, mit denen die Libellen ihre Beutetiere fangen und festhalten können. Oft fressen sie ihre Beute dann bereits in der Luft. Ebenfalls befinden sich die vier großen Flügel an der Brust. Mit starken Muskeln kann die Libelle jeden Flügel einzeln steuern und ist damit ein sehr weniges und schnelles Fluginsekt. Sie kann Geschwindigkeiten von über 50 km/h erreichen. Das ist so schnell, wie ein Auto innerhalb einer Ortschaft fahren darf. Libellen atmen wie andere Insekten durch Atemlöcher, die sich an ihrem Körper befinden.

Die Brust einer weiblichen Mosaikjungfer.
Die Brust einer weiblichen Mosaikjungfer.
Flügel einer Libelle in Draufsicht.
Flügel einer Libelle in Draufsicht.

Der Hinterleib einer Libelle ist sehr lang und besteht aus 10 einzelnen Segmenten. Libellen können ihren Hinterleib stark krümmen, wie sie das zum Beispiel bei der Paarung tun. Am Ende des Hinterleibs befindet sich ein Anhängsel, das bei Männchen wie eine Zange ausgebildet ist. Im Hinterleib der Libellen befindet sich ihr Herz, die Verdauungsorgane und die Geschlechtsorgane.

Der Hinterleib einer weiblichen Mosaikjungfer.
Der Hinterleib einer weiblichen Mosaikjungfer.

Zuletzt geändert am: 24.3.2023

Text, Fotos: Katrin Reinheimer, 13.2.2023