Seifenblasen: Rezept für Riesenseifenblasen und 7 Seifenblasenexperimente ab dem Kindergartenalter
Jeder ist fasziniert von Seifenblasen. Hier erfährst du, wie du selber Seifenlauge herstellen kannst. Dann zeige ich dir auch, wie du richtig große Seifenblasen machen kannst. Und wie du Seifenblasen sogar einfrieren kannst. Insgesamt habe ich hier 7 Experimente mit Seifenblasen für dich zusammengestellt. Bei den Vorbereitungen brauchst du Hilfe von einem Erwachsenen.
Inhaltsverzeichnis:
- Rezept für Seifenlauge
- Tipps für perfekte Seifenblasen
- Riesenseifenblasen
- Seifenblasenformen
- Gefrorene Seifenblasen
- Seifenblasenbilder
- Warum platzen Seifenblasen?
- Weltrekord
Rezepte für Seifenlauge: Grundrezept und Rezept für Riesenseifenblasen
Du hast bestimmt auch schon festgestellt, dass die kleinen Seifenblasen-Fläschchen viel zu schnell leer werden. Deine Großeltern haben die Fläschchen früher einfach in der Küche wieder aufgefüllt: Ein paar Tropfen Spüli mit Wasser vermischen. Fertig war die Seifenlauge! Deine Eltern werden sich vielleicht daran erinnern. Leider funktioniert das heute meistens nicht mehr. Es sei denn, man hat durch Zufall das richtige Spülmittel in der Küche! Das Problem hatten wir auch. Im Internet findet man dann zahlreiche Rezepte zum selber machen. Die Rezepte funktionieren unterschiedlich gut. Hier zeige ich dir ein einfaches Grundrezept. Mit dem Grundrezept haben wir alle Experimente auf dieser Seite gemacht. Für Riesenseifenblasen stelle ich dir dann noch ein zweites, aufwendigeres Rezept vor.
Das Grundrezept für Seifenlauge:
- 900ml kaltes destilliertes Wasser (oder Regenwasser)
- 60ml Fairy Ultra Plus Konzentrat (das grüne) – es geht nur mit diesem Spülmittel!
- 1EL Glycerin (aus der Apotheke)
Zusätzlich benötigst du:
- Einen Eimer oder eine große Schüssel
- Eine Kelle oder einen großen Löffel, sowie einen Esslöffel
- Eine Waage
- Ein verschließbares Gefäß um die Seifenlauge abzufüllen, z.B. eine leere Flasche Flüssigwaschmittel und einen Trichter
Für die Seifenlauge ist es wichtig, dass das Wasser möglichst sauber ist. Wenn du Regenwasser benutzt, solltest du es zusätzlich durch einen Kaffeefilter laufen lassen, um Schwebstoffe herauszufiltern. Das Regenwasser können deine Eltern auch abkochen, wenn du die Seifenlauge längere Zeit aufbewahren möchtest. Damit verhinderst du zum Beispiel Algenbildung.
Anleitung zur Herstellung von einfacher Seifenlauge
- Wiege die Mengen ab und mische alles in einem Eimer zusammen
- Lass die Seifenlauge über Nacht stehen, es darf kein Schaum auf der Oberfläche sein
- Mit Hilfe eines Trichters füllst du die Lauge vorsichtig in eine Flasche und wartest wieder bis der Schaum verschwunden ist.
Die fertige Seifenlauge ist mehrere Monate haltbar. Wir mischen immer eine große Menge, die das ganze Jahr reicht. Verdreckte Seifenlauge solltest du nicht zurückschütten. Bewahre sie in einem extra Gefäß auf. Beachte: Die Seifenlauge funktioniert mit der Zeit besser. Wenn du ein paar Tage wartest sind die Seifenblasen stabiler.
Alle Experimente auf dieser Seite wurden mit dem oben beschriebenen Grundrezept durchgeführt. Es kann sein, dass trotz optimaler Bedingungen das Rezept bei dir nicht gut funktioniert. Oder du möchtest stabilere Blasen. Dann empfehle ich dir dieses Rezept:
Erweitertes Rezept für Riesenseifenblasen
Bei der Herstellung von stabilen Riesenseifenblasen hilft uns die Wissenschaft. Denn die Herstellung von perfekten Seifenblasen ist auch Bestandteil von Forschung. Physiker um Professor Justin C. Burton von der Emory University in Atlanta, USA durchsuchten das Internet nach Rezepten. Daraus entwickelten sie ein Rezept für Riesenseifenblasen. Ich habe das Rezept an unsere Bedürfnisse angepasst:
- 1l Wasser (Regenwasser oder destilliertes Wasser)
- 50ml Fairy Ultra Plus Konzentrat (grün)
- 3g Guarkernmehl
- 50ml Isopropyl-Alkohol 99,5% (Isopropanol aus der Apotheke)
- 2g Backpulver
- 1EL Glycerin (aus der Apotheke)
Zusätzlich brauchst du folgende Dinge (wie beim Grundrezept):
- Einen Eimer oder eine große Schüssel
- Eine Kelle oder einen großen Löffel, sowie einen Esslöffel
- Eine Waage
- Ein verschließbares Gefäß um die Seifenlauge abzufüllen, z.B. eine leere Flasche Flüssigwaschmittel und einen Trichter
Anleitung für die Herstellung von Seifenlauge für Riesenseifenblasen
- Vermische Isopropanol und Guarkernmehl mit Wasser in einem Eimer
- Verrühre es etwa 10min
- Lass die Flüssigkeit ca. 1 Stunde stehen, bis sie etwas dickflüssig geworden ist.
- Rühre das Backpulver unter
- Füge Fairy Ultra und Glycerin hinzu und verrühre alles gut.
Achte auch hier darauf, keinen Schaum zu produzieren. Die Seifenlauge kann sofort verwendet werden.
Hier ist der Link zu dem Paper der Forscher mit ihrem original Rezept: "How to make a giant bubble 🡕" (englisch, Bezahlartikel).
Hier ist ein Link zu einem deutschen Artikel über dieses Paper: "Physiker verraten dir, wie du eine "gigantische Seifenblase" hinbekommst 🡕".
Tipps für perfekte Seifenblasen
- Für die perfekte Seifenblase sollte es nicht zu heiß sein. Auch sollte keine direkte Sonne scheinen da sie sonst zu schnell platzen! Bei Bewölkung und wenig Wind klappt es am besten!
- Versuche die Seifenlauge nicht zum schäumen zu bringen. Je mehr Schaum auf der Oberfläche, desto schwieriger werden besonders die großen Seifenblasen.
- Achte darauf die Seifenlauge sauber zu halten. Verwende für benutzte Seifenlauge ein anderes Aufbewahrungsgefäß. Verbrauche alte Seifenlauge als erstes. Gieß verdreckte Seifenlauge vor der Aufbewahrung durch ein Sieb.
Riesenseifenblasen
Wie macht man nun Riesenseifenblasen? Ich zeige dir hier zwei verschiedene Möglichkeiten.
Möglichkeit 1: Seifenblasen-Stäbe
Die einfachste Möglichkeit ist mit einem Ring aus Wolle. An diesem befestigen wir noch Griffe und haben so schnell selbst gemachte Seifenblasen-Stäbe. Dafür brauchst du:
- Seifenlauge in einem Eimer
- Wolle
- Mutter oder Unterlegscheibe
- Zwei gleich große Stöcke, mindestens 30cm lang
- Schere
Bastelanleitung für Seifenblasen-Stäbe
- Schneide zwei Stück Wolle ab: Eines 45cm lang und eines 90cm lang.
- Knote das 45cm lange Stück mit den Enden jeweils an einem Stockende fest.
- Knote nun eine kleine Mutter oder Unterlegscheibe zum Beschweren in die Mitte der 90cm langen Schnur
- Knote die Enden an der gleichen Stelle fest wie das kürzere Stück Wolle. Es darf keine Lücke zwischen den Knoten sein, die Wolle muss sich berühren.
- Tunke jetzt die Stäbe in den Eimer mit Seifenlauge. Warte, bis sich die Wolle komplett mit Seifenlauge vollgesogen hat.
- Halte die Stäbe zusammen und zieh sie gleichzeitig heraus
- Zieh die Stäbe langsam auseinander, es bildet sich eine Seifenhaut aus
- Leichter Wind oder vorsichtiges Pusten lässt eine Blase entstehen
- Bewege die Stäbe wieder zusammen, eine Blase löst sich und fliegt davon
Alternativ kannst du auch einen Ring aus Wolle an den Stäben befestigen, hier musst du darauf achten, dass die eine Seite etwa halb so groß ist wie die andere.
Du kannst auch das längere Stück in der Mitte am kürzeren befestigen wie auf dem zweiten Bild und hast dann zwei parallele Seifenblasenringe. Deiner Kreativität sind auch hier keine Grenzen gesetzt.
Mit ein wenig Übung kannst du schöne Seifenblasen durch die Luft schweben lassen.
Möglichkeit 2: Großer Blasring
Du kannst auch einen großen Blasring basteln. Dazu brauchst du Hilfe von einem Erwachsenen und folgende Dinge:
- Seifenlauge
- Blumendraht (heißt auch Eisendraht verzinkt) ca. 3mm Durchmesser und Zange
- Einen großen Blumenuntersetzer (Durchmesser etwas größer als der Blasring)
- Mullbinden (z.B: aus einem abgelaufenen Verbandskasten)
- evtl. ein Stück Holz als Griff und einen Bohrer in Drahtstärke
Bastelanleitung für einen großen Blasring
- Lege mit dem Draht einen Ring im Untersetzer aus. Der Ring soll auf den Boden des Untersetzers passen Unser Blasring hat zum Beispiel einen Durchmesser von 24cm.
- Verdrehe die Enden miteinander. Biege den Draht zu einem S. Das ist dein Griff. Du kannst auch ein Stück eines dicken Astes nehmen, zwei Löcher hinein bohren und den Draht hinein stecken.
- Knote ein Ende der Mullbinde an den Griff
- Wickel die Mullbinde eng um den Draht. Der Stoff soll später die Seifenlauge aufsaugen.
- Knote die Mullbinde wieder am Griff fest, wenn du den Ring ganz umwickelt hast. Achte darauf, dass der Stoff-Ring geschlossen ist.
- Schütte Seifenlauge in den Untersetzer
- Tunke den Ring in die Seifenlauge. Der Ring muss vollständig in die Seifenlauge eintauchen.
- Warte, bis der Stoff vollgesogen ist. Vermeide es in der Seifenlauge zu rühren.
- Hebe den Ring vorsichtig (leicht gekippt) aus der Flüssigkeit
- Schwenke den Ring durch die Luft. Es bildet sich eine riesige Blase
- Drehe den Ring um die Blase zu lösen
Mit etwas Übung kannst du riesige Blasen durch den Garten schweben lassen.
Seifenblasenformen
Hast du schon einmal versucht Seifenblasen in Herz- oder Sternform zu blasen? Hier kannst du es versuchen. Ich stelle dir 3 unterschiedliche Experimente vor, die sich mit Seifenblasenformen beschäftigen.
Experiment 1: Die Form einer Seifenblase
Für das erste einfache Experiment brauchst du:
- Chenille-Draht, Pfeiffenreiniger, Basteldraht
- Plätzchenausstecher
- Bastelperlen
- Seifenlauge in einem Glas oder Joghurtbecher
Bastelanleitung für geformte Blasringe
- Biege den Pfeiffenreiniger um einen beliebigen Plätzchenausstecher. Die Form kannst du frei wählen: Stern, Herz, Blume oder eine Fantasieform.
- Verdrehe den Pfeiffenreiniger am Berührungspunkt - eine geschlossene Form entsteht
- Verziere das lange Ende mit Bastelperlen um einen Griff zu erhalten
Oder du nimmst Basteldraht und wickelst das Drahtende um einen kleinen Stock. Chenille-Draht funktioniert besser. Die Borsten können die Seifenlauge aufnehmen. Nun tunkst du deine Form in die Seifenlauge. Puste eine Seifenblase. Wie sieht sie aus?
Erklärung: Welche Form kann eine Seifenblase annehmen?
Du wirst es leider nicht schaffen sternförmige Seifenblasen zu pusten. Seifenblasen werden immer rund, egal aus welcher Form sie entstanden sind. Warum ist das so? Seifenblasen bilden immer sogenannte "Minimalflächen". Das bedeutet, dass sie immer bestrebt sind die kleinste Oberfläche zwischen Punkten und Oberflächen einzunehmen. Das liegt an der Oberflächenspannung. Sie sorgt dafür, dass sich die Seifenhaut auf eine minimale Fläche zusammenzieht.
Im Fall der fliegenden Seifenblase ist das eine Kugel. Denn: der Flächeninhalt der Oberfläche einer Kugel ist immer kleiner als bei einem Würfel oder einem komplizierteren Körper. Auch wenn wir einen Drahtring in einer ganz komplizierten Weise verbiegen, wird die Seifenlauge immer die minimalste Fläche darin einnehmen. Für die Mathematik ist das sehr interessant. Minimalflächen müssen mit komplexen Formeln berechnet werden.
Experiment 2: Das Loch in der Seifenhaut
Für das nächste Experiment ist es wichtig, dass es absolut windstill ist. Die Seifenhaut reißt sonst zu schnell. Du brauchst:
- Großer Blasring (siehe oben)
- Seifenlauge
- Blumenuntersetzer mindestens in Größe des Blasrings
- Bindfaden
- Spitzer Stock
Anleitung: Wie mache ich ein Loch in eine Seifenhaut?
- Nimm dir ein ca. 15cm langes Stück Bindfaden und knote die Enden zusammen
- Fülle etwas Seifenlauge in den Blumenuntersetzer
- Tunke den Blasring in die Seifenlauge und hebe ihn waagrecht heraus
- Tunke den Faden ebenfalls in die Seifenlauge. Er muss komplett durchtränkt sein.
- Lege nun den nassen Bindfaden auf die Seifenhaut. Die Form ist egal.
- Piekse mit einem spitzen Stock oder einem ähnlichen Gegenstand in die Seifenhaut innerhalb des Fadens
Das entstehende Loch nimmt sofort die Form der Minimalfläche an. Es entsteht ein Kreis, der von dem Bindfaden begrenzt wird.
Experiment 3: Minimalflächen in geometrischen Körpern
Bisher haben wir die Flächen in einem Kreis bzw. einer Kugel betrachtet. Wie sieht es mit anderen geometrischen Körpern aus? Auch hier nimmt die Seifenhaut die minimalsten Flächen ein. Ein anschauliches Experiment dazu zeige ich dir hier. Für die Vorbereitung brauchst du einen Erwachsenen, der mit einem Lötkolben umgehen kann. Und außerdem:
- Blumendraht verzinkt, ca. 3mm Durchmesser
- Zange
- Lötkolben, Lötzinn
- Seifenlauge in einem Eimer
- Lineal, Maßband
Bastelanleitung zur Herstellung von geometrischen Körpern
Aus dem Blumendraht bastelst du dir mit Hilfe von Zange und Lötkolben mathematische Körper. Das können ein Würfel, eine Pyramide oder andere Körper sein. Als Beispiel beschreibe ich die Herstellung des Würfels:
- Schneide ein 88cm langes Stück Draht ab
- Biege den Draht mit einer Zange zu einer Form wie auf dem Bild: Die Kantenlänge beträgt bei unserem Würfel 8cm. Das abstehende Stück soll der Griff werden. Es ist 16cm lang.
- Schneide 3 Drahtstücke mit einer Länge von 8cm ab
- Löte die 3 Drahtstücke so in das Gebilde, dass ein Würfel entsteht
- Löte alle Eckpunkte zusammen
- Biege das Ende des Griffs zu einem Kreis, um Verletzungen zu vermeiden
- Gib die Seifenlauge in einen Eimer. Du brauchst so viel Seifenlauge, dass die Körper bedeckt werden.
- Tunke einen Drahtkörper in die Seifenlauge
- Zieh den Körper wieder heraus und sieh nach welche Flächen von der Seifenhaut gebildet werden.
Die hier abgebildete dreiseitige Pyramide hat eine Kantenlänge von 10cm, der Griff ist ebenfalls 16cm lang. Die Herstellung funktioniert wie beim Würfel. Die Pyramide kannst du aus einem Drahtstück mit einer Länge von 66cm biegen. Für die fehlende Kante brauchst du noch ein Drahtstück von 10cm Länge. Vergleiche das Bild.
Selbstverständlich kannst du deine Körper größer oder kleiner machen oder ganz andere Körper wählen, das Experiment ändert sich dadurch nicht.
Die Flächen treffen sich in der Mitte der Körper. Beim Würfel bildet die Seifenhaut in der Mitte gerne noch einen kleinen Seifen-Würfel.
Der belgische Physiker Joseph Antoine Ferdinand Plateau (1801-1883) machte Untersuchungen mit solchen geometrischen Körpern. Dann stellte er die nach ihm benannten Plateau-Regeln auf. Sie beschreiben die Struktur von Seifenblasen in Schaum. Die beiden Plateau-Regeln heißen:
- An einer Kante treffen immer 3 Flächen in einem Winkel von 120° aufeinander
- An einem Punkt treffen immer 4 Kanten aufeinander
Die Plateau-Regeln kannst du mit deinen geometrischen Körpern ganz einfach überprüfen. Dazu zählst du einfach die entstandenen Flächen und Kanten.
Gefrorene Seifenblasen
Im Winter kannst du dieses spannende Experiment machen. Neben frostigen Temperaturen und warmer Kleidung brauchst du:
- Ein kleines (kommerzielles) Seifenblasenbehältnis und Blasring
- Seifenlauge (gekauft oder selbstgemacht)
- Außentemperaturen von unter -1°C, die besten Ergebnisse hatten wir zwischen -2°C und -3°C
Die beste Zeit für das Experiment ist morgens nach dem Frühstück. Wird es tagsüber wärmer musst du sonst unter Umständen enttäuscht abbrechen. Bei klarem Himmel solltest du dich in den Schatten stellen, am besten ist auch hier Bewölkung.
Anleitung zum Einfrieren von Seifenblasen
- Stell deinen Behälter mit Seifenlauge für ca. eine halbe Stunde vor die Tür. Die Seifenlauge soll abkühlen, aber nicht einfrieren!
- Blas eine Seifenblase und fang sie mit dem Ring wieder auf.
- Beobachte wie die Seifenblase einfriert
Ob die Temperaturen perfekt sind kannst du folgendermaßen überprüfen: halte den Ring mit Seifenlauge in die Luft und beobachte, wie er einfriert. Das sollte relativ schnell der Fall sein, sonst ist es zu warm! Aber auch nicht zu schnell, du musst ja noch eine Blase pusten können!
Du kannst auch versuchen sie auf einem Stein oder ähnlichem abzusetzen. Dafür verwendest du am besten einen Trinkhalm. Bei uns hat das nicht so gut funktioniert.
Leider wird das Gebilde nur von kurzer Dauer sein, für Fotos musst du also schnell sein. Dein warmer Atem kühlt sich im Inneren der Seifenblase ab, die kältere Luft braucht weniger Platz und die Blase implodiert.
Seifenblasenbilder
Ein kleines Kunstprojekt: Male ein Bild mit Seifenblasen! Dafür brauchst du:
- Seifenlauge (gekauft oder nach Grundrezept)
- Verschiedene Behältnisse für die Seifenlauge, z.B. leere Joghurtbecher oder Einmachgläser
- Stabiles weißes Papier
- Kaltfarben für Ostereier (besonders gut eignen sind blau und rot) oder Lebensmittelfarbe
- Blasring oder Trinkhalm
Anleitung zur Herstellung von Seifenblasenkunstwerken
- Gib in jedes Behältnis ca. 50-100ml Seifenlauge
- Löse in jedem Behältnis jeweils eine Ostereier-Färbetablette. Beachte: Je weniger Seifenlauge du pro Färbetablette nimmst, desto intensiver wird die Farbe.
- Nun legst du ein Blatt Papier vor dir auf den Tisch
- Puste mit einem Blasring oder einem Trinkhalm vorsichtig farbige Seifenblasen auf das Papier.
Achte darauf möglichst nicht zu tropfen. Besonders schöne Bilder bekommst du, wenn die Seifenblasen eine Weile auf dem Papier bleiben, ehe sie platzen. Dann hinterlassen sie schöne farbige Ringe auf dem Papier. Lass das Bild im Liegen trocknen, damit die Seifenlauge nicht verläuft.
Der deutsch-tschechische Maler Jiří Georg Dokoupil hat ganze Bilderserien mit Seifenblasen gemacht. Gib einmal "Dokoupil Seifenblasen" in eine Suchmaschine ein und lass dich von seinen Werken inspirieren.
Warum platzen Seifenblasen?
Wie alles auf der Erde unterliegen auch Seifenblasen der Erdanziehungskraft. Ohne Wind oder im Haus sinken sie zu Boden. Im Freien werden die Seifenblasen vom Wind für einige Zeit in der Luft gehalten. Irgendwann platzen sie. Das liegt an der Seifenlauge. Diese unterliegt ebenfalls der Erdanziehungskraft. Beobachtest du eine Seifenblase ganz genau, kannst du erkennen, dass sich auf der Unterseite ein kleiner Tropfen bildet. Die Seifenlauge wird von der Erdanziehungskraft nach unten gezogen. Dadurch wird die Seifenblase an ihrer Oberseite immer dünner – bis die dünne Seifenhaut schließlich reißt und der Tropfen zu Boden fällt.
Ist es zu warm und zu trocken verdampft die Flüssigkeit der dünnen Seifenhaut zu schnell und die Blase platzt. Möchte man lang haltende große Blasen machen ist es daher sinnvoll, auf einen bewölkten Tag zu warten. Glycerin in der Seifenlauge sorgt zusätzlich dafür, dass das Verdampfen reduziert wird. Die Blase trocknet damit nicht so schnell aus.
Weltrekord
Forschern von Universitäten in Lille (Frankreich) und Paris (Frankreich) ist es gelungen eine Seifenblase zu erschaffen, die 465 Tage lang nicht platzte. Das sind mehr als 15 Monate. Dazu nutzten sie eine Mischung aus Wasser, Glycerin und winzigen Plastikperlen. Das richtige Mischungsverhältnis haben sie mit einem mathematischen Modell berechnet. Das Glycerin verhinderte das Austrocknen der Blase. Die Plastikperlen sollten gegen die Wirkung der Erdanziehungskraft die Blase stabil halten. Hier findest du das dazu gehörende Paper: "Everlasting bubbles and liquid films resisting drainage, evaporation, and nuclei-induced bursting 🡕" (englisch, Bezahlartikel).
Die größte Seifenblase machte im Jahr 1997 der vietnamesisch-kanadische Künstler Fan Yang. Seine Seifenblase war 47,5m lang und hatte eine Oberfläche von 375qm. Fan Yang ist professioneller Seifenblasen-Künstler. Er hat in diesem Bereich bereits mehrere Weltrekorde aufgestellt. Zum Beispiel hat er es geschafft 100 Menschen in einer einzigen Seifenblase unterzubringen. Unter anderem auf YouTube kannst du sein Schaffen bewundern.
Zuletzt geändert am: 24.3.2023
Text, Fotos, Bilder: Katrin Reinheimer, 21.4.2022