Spuren von Tieren in der Natur: Welche Spuren kannst du entdecken? Von welchem Tier stammen sie?
Auch wenn du die meisten Tiere nicht sehen kannst, hinterlassen sie Spuren. Dazu zählen zum Beispiel Fraßspuren, Kot und Abdrücke in weicher Erde, Sand oder Schnee. Die Spuren verraten dir, um welches Tier es sich handelt. Begib dich auf die spannende Suche nach diesen Spuren.
Diese Seite wird immer um neue Spuren ergänzt.
Inhaltsverzeichnis:
Abdrücke von Füßen, Hufen und Pfoten
Je nachdem ob Tiere Klauen oder Krallen haben, ob sie groß oder klein sind, hinterlassen sie ganz unterschiedliche Abdrücke in weichem Boden.
Einen einzelnen Abdruck nennt man Trittsiegel, mehrere Abdrücke hintereinander vom selben Tier nennt man eine Fährte. Die Fährte zeigt dir, wo das Tier entlang gelaufen ist, ob es schnell oder langsam unterwegs war und führt dich vielleicht zu einer Futterstelle oder seinem Bau.
Trittsiegel und Fährten sind in Schnee besonders gut zu sehen.
Mach einen Gipsabdruck von einem Abdruck
Wenn du einen schönen Abdruck in weicher Erde gefunden hast, kannst du davon einen Gipsabdruck machen. Ich zeige dir hier, wie du vorgehen musst. Wir haben einen Gipsabdruck eines schönen Rehfußes gemacht.
Du brauchst:
- Gipspulver
- Wasser
- Becher zum Anrühren (z.B. ein Joghurtbecher)
- Kelle, Löffel oder Ast
Und so gehst du vor:
- Such dir den schönsten und deutlichsten Abdruck aus.
- Rühre in einem Becher eine kleine Menge Gips an, lass dir dabei von einer erwachsenen Person helfen. Die Menge wählst du nach der Größe des Abdrucks.
- Fülle den Abdruck vorsichtig mit Gips.
- Achte darauf etwas mehr Gips auf den Abdruck zu geben, damit er auf jeden Fall stabil zusammenhält.
- Warte, bis der Gips getrocknet ist.
- Löse den Gipsabdruck aus der Erde. Dazu kannst du einen Ast oder ein anderes Werkzeug benutzen. Achte darauf, deinen Abdruck nicht zu zerstören.
- Nachdem die weiche Erde getrocknet ist, kannst du sie leicht abbürsten
So sieht der fertige Gipsabdruck eines Rehfußes aus:
Spuren im Schnee
Sobald es schneit kannst du die Spuren und Fährten vieler Tiere im Schnee entdecken.
Auch Katzen und Hunde hinterlassen ganz eigene Spuren, die du bestimmt schon oft gesehen hast. Du kannst die Spuren von Hunden und Katzen ganz einfach unterscheiden. Katzen können ihre Krallen einziehen und ausfahren. Meistens, wie beim Laufen, sind die Krallen eingefahren. Der Abdruck einer Katzenpfote zeigt also keine Abdrücke von Krallen. Im Gegensatz zu Pfotenabdrücken von Hunden. Hier sind bei einem deutlichen Abdruck vier Krallen zu erkennen.
Hier habe ich ein Eichhörnchen im Schnee fotografiert. Auf dem zweiten Bild kannst du seine frische Spur im Schnee sehen.
Abdrücke von Vogelfüßen sind besonders häufig zu entdecken. Im Winter vor allem rund um eine Futterstelle. Erkennbar beim Abdruck sind die drei Vorderzehen und eine Hinterzehe. Bei Wasservögeln, wie zum Beispiel Enten, drücken sich zusätzlich auch die Schwimmhäute ab. Die Hinterzehe bei Enten ist sehr klein und beim Abdruck kaum zu sehen.
Fraßspuren
Fraßspuren findest du überall in der Natur. Das können aufgepickte Eierschalen oder Schneckenhäuser sein, angenagte Kiefernzapfen oder Nüsse mit angenagter Schale. Auch an Obst, Gemüse und Pilzen finden sich Fraßspuren. Aber auch an oder in Blättern und unter der Rinde von Bäumen.
Es gibt Käfer, die ihre Eier in die Rinde von Bäumen legen. Die Larven fressen sich Gänge in die Rinde. Es entstehen Muster, die je nach Aussehen typisch für die Käferart sind. Am Ende des Ganges verpuppt sich die Larve. Der Käfer frisst sich dann ein Loch ins Freie. Gibt es zu viele Larven, kann der Baum auch absterben.
Kot
Auch anhand von Kot kannst du erkennen, welches Tier unterwegs war. Der Kot verrät dir auch, ob das Tier ein Pflanzen- oder ein Fleischfresser ist. Pflanzenfresser hinterlassen meistens feste Kügelchen, bei Fleischfressern ist der Kot meist weicher, länglicher und sehr viel intensiver im Geruch.
Viele Tiere benutzen ihren Kot auch, um ihr Revier zu markieren.
Vorsicht: Fass Kot nicht an! Tierkot kann Krankheiten übertragen!
Gewölle
Greifvögel wie Eulen, Falken oder Bussarde hinterlassen Gewölle. Dabei handelt es sich um die unverdaulichen Überreste von Beutetieren. Das Beutetier, zum Beispiel eine Maus, wird vom Greifvogel komplett gefressen. Zu den nicht verdaulichen Bestandteilen zählen Haare, Knochen oder Federn. Diese werden vom Greifvogel in Form eines länglichen Ballens wieder ausgespuckt. Je nach Vogelart sieht das Gewölle unterschiedlich aus. Man kann also anhand des Gewölles feststellen, von welchem Vogel es stammt. Die Knochen in einem Gewölle geben Aufschluss darüber, was der Greifvogel gefressen hat.
Greifvögel haben feste Schlafplätze. Unter einem solchen Schlafplatz kannst du oft viele Gewölle von vielen Mahlzeiten des Vogels finden.
Weitere Spuren von Tieren in der Natur
Selbstverständlich hinterlassen Tiere noch viel mehr Spuren. Dazu zählen auch ihre Nester oder Baue. Eierschalen, Federn, Spinnennetze oder Geweihe gehören ebenfalls dazu. Insekten oder Schlangen, die sich während des Wachstums häuten, hinterlassen die alte Haut oder Hülle.
Vogelnester in Büschen und Bäumen sieht man meistens erst, wenn die Blätter weg sind.
Zuletzt geändert am: 24.3.2023
Text, Fotos: Katrin Reinheimer, 26.1.2023